Projektbeschreibung:
Serratia marcescens ist eine Bakterienspezies, die im normalen Mikrobiom des Darm älterer Kinder und Erwachsener vorkommt, üblicherweise keine Antibiotika-Resistenz besitzt, aber bei Hochrisiko-Frühgeborenen und schwer kranken Neugeborenen schwere invasive, Gewebe-zerstörende Infektionen auslösen kann. Ziel des Projekts war die Etablierung einer Polymerase-Kettenreaktion (PCR) basierten Screening-Methode zum Nachweis einer Besiedlung mit Serratia marcescens bei Neugeborenen, die in der Neonatologie behandelt werden. Die hochgradig spezifische und sensitive PCR-Diagnostik soll innerhalb einer 8-Stunden Schicht den Besiedlungsstatus mit Problemkeimen klären. Durch Nutzung der real-time PCR-Technik kann sie in einem hohen Maß automatisiert und zügig durchgeführt werden, sodass sie der mikrobiologischen Standarddiagnostik überlegen ist. Mit dem PCR-basierten mikrobiologischen Screening werden die vom Robert-Koch-Institut (RKI) geforderten Maßnahmen für eine effektive Infektionsprävention bei Früh- und Reifgeborenen maßgeblich verbessert und zudem die sich aus dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) ergebenden Anforderungen rascher umgesetzt. Die verringerte Häufigkeit nosokomialer Infektionen wird sich auch auf die entwicklungsneurologische Prognose der Früh- und Neugeborenen positiv auswirken.
Leitung:
Dr. Lina Sciesielski, Prof. Dr. Christof Dame
Mitarbeiter:
Nicole Dinse, Dr. Luisa Osang
Kooperationspartner:
PD Dr. Axel Kola (Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Charité)
Drittmittelförderung:
Stiftung Charité (Max-Rubner-Preis), Förderverein für frühgeborene Kinder an der Charité e.V.
Assoziierte Publikationen:
Sciesielski LK, Osang LKM, Dinse N, Weber A, Bührer C, Kola A, Dame C. Validation of a New PCR-Based Screening Method for Prevention of Serratia marcescens Outbreaks in the Neonatal Intensive Care Unit. Neonatology. 2023;120(2):176-184. doi: 10.1159/000526836. PMID: 36623500.