Forschungsprojekte

Die Forschung in der Neonatologie hilft, gesundheitliche Komplikationen frühgeborener Kinder zu minimieren und Langzeitfolgen zu verstehen. Der Förderverein unterstützt daher regelmäßig Forschungsprojekte. Gern möchten wir Ihnen folgende Projekte genauer vorstellen:

1. Einfluss von postnatalem Koffein auf das sich entwickelnden Gehirn im Hyperoxie-Schädigungsmodel der Ratte

 

Frühgeborene haben ein erhöhtes Risiko für kognitive Entwicklungsstörungen, da sie häufig mit Schäden durch zu viel Sauerstoff konfrontiert sind. Diese Umstände können zu schwerwiegenden neurologischen Komplikationen führen, da ihr Gehirn und andere Organe noch unreif sind. Koffein, das standardmäßig zur Behandlung von Atemstillständen bei Frühgeborenen eingesetzt wird, hat sich in klinischen Studien als schützend erwiesen, indem es das Risiko für Bronchopulmonale Dysplasie und neurologische Defizite senkt.

In dem Projekt wird untersucht, ob eine frühzeitige Koffeinbehandlung bei neugeborenen Ratten, die in einer vergleichbaren Entwicklungsphase zu Frühgeborenen sind, die neuronale Reifung im Hippocampus positiv beeinflussen kann. Die Ergebnisse könnten wertvolle Erkenntnisse für die Unterstützung der neurologischen Entwicklung von Frühgeborenen liefern.

 

Das Forschungsprojekt untergliedert sich in folgende zwei Teilprojekte, unter jedem Titel sind weitere interessante Informationen verlinkt:

2. Mechanismen des Sauerstoff-Sensing-Systems als Grundlage für die Erforschung der Entstehung von Broncho-pulmonaler Dysplasie (BPD) und Retinopathie beim Frühgeborenen

 

Für die gesunde Entwicklung ist es wichtig, dass der Sauerstoffgehalt im Körper gut reguliert wird. Erythropoietin (Epo) spielt dabei eine zentrale Rolle. Epo wird hauptsächlich in der Leber und Niere produziert, aber auch in anderen Organen. In dem Forschungsprojekt wird untersucht, wie Epo in diesen Organen gesteuert wird, weil dies Auswirkungen auf Erkrankungen von Frühgeborenen haben kann, wie Bronchopulmonale Dysplasie und Retinopathie. Ziel ist es, durch neue Medikamente, die das Sauerstoff-Sensing-System anpassen, bessere Behandlungsmöglichkeiten für extrem früh geborene Kinder zu finden.

3. Biological Response Modifiers in Spender-Thrombozyten des Erwachsenen als Risiko für Transfusions-assoziierte Komplikationen bei Neugeborenen

 

Schwere Thrombozytopenien, also eine sehr niedrige Anzahl von Blutplättchen, sind bei kranken  Früh- und Reifgeborenen häufig und erhöhen das Risiko für Krankheiten und Todesfälle. Wenn diese Babys Blutungen haben, erhalten sie oft Thrombozyten von erwachsenen Spendern, was jedoch zu ernsten Komplikationen führen kann. In einer Studie wurde untersucht, ob Thrombozyten von Einzelspendern anders sind als solche von mehreren Spendern und wie Lagerungseinflüsse die Zusammensetzung der Thrombozyten verändern. Ziel ist es, bessere Transfusionsmethoden zu entwickeln, um das Risiko für die betroffenen Neugeborenen zu verringern.

4. Etablierung eines molekularen Screenings auf Hochrisikokeime bei Früh- und Neugeborenen auf der Intensivstation

 

Das Projekt zielt darauf ab, eine schnelle und zuverlässige Methode zur Erkennung des Bakteriums Serratia marcescens bei Neugeborenen zu entwickeln. Dieses Bakterium kann bei Frühgeborenen und kranken Neugeborenen schwere Infektionen verursachen. Die neue Testmethode nutzt die Polymerase-Kettenreaktion (PCR), die innerhalb von acht Stunden Ergebnisse liefert und somit schneller ist als herkömmliche Verfahren. Durch die frühzeitige Identifikation können Infektionen besser verhindert werden, was die Gesundheit und Entwicklung der betroffenen Babys positiv beeinflusst.

5. Die Rolle von GATA4 während der Gonadenentwicklung

 

Das Forschungsprojekt untersucht die Rolle des Transkriptionsfaktors GATA4 bei der Entwicklung der Geschlechtsorgane. GATA4 ist wichtig für die Bestimmung des Geschlechts und die Entwicklung der Keimdrüsen. In der Studie wurden die Auswirkungen eines Verlusts von GATA4 in speziellen Zellen von Mäusen analysiert, um herauszufinden, wie dieses Gen die Genitalentwicklung beeinflusst. Die Erkenntnisse könnten helfen, bessere Diagnosen und Behandlungen für angeborene Fehlbildungen und Fruchtbarkeitsprobleme zu entwickeln.

6. Prävention von sauerstoffinduzierter Lungenschädigung durch Koffein im Rattenmodell der Bronchopulmonalen Dysplasie

 

Der Förderverein hat ein Beatmungsgerät für Mäuse/Ratten und einen Kleintier-OP-Tisch gefördert. Eine Projektbeschreibung folgt.

 

7. Neonatale Asphyxie und therapeutische Hypothermie 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Für dieses Forschungsprojekt wurde ein Inkubator gefördert. Er wird nicht nur für dieses Projekt genutzt. Die Anschaffung ist eine große Unterstützung für das Labor.